Hier ist bereits eine gewisse Richtwirkung zu verzeichnen. Beim Nierenmikrofon wird der hintere Teil komplett ausgeblendet - man spricht hier von Rückwärtsdämpfung. Vorteil - unerwünschte Geräusche aus Richtung des Filmers werden nicht mit aufgezeichnet. Auch an den Seiten ist die Empfindlichkeit geringer als direkt nach vorn. Zeichnet man den Empfindlichkeitsverlauf auf einem kreisförmigen Diagramm (Polardiagramm) auf, ergibt sich die Form einer Niere - daher der Name.
Ist die Richtwirkung entsprechend ausgeprägt, spricht man von einer Superniere. Hiermit lassen sich seitliche und hintere Schallquellen gut ausblenden. Der Abstand zwischen Mikrofon und Schallquelle kann entsprechend erhöht werden. Dies ist vor allem sinnvoll, wenn das Mikrofon selber nicht im Bild zu sehen sein soll.
Grundsätzlich gilt: Je näher das Mikrofon an die Schallquelle heranrückt, desto besser lässt sich der Ton aufnehmen, und desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit störende Nebengeräusche mit auf der Aufnahme zu haben. Ist das Mikro direkt an der Kamera befestigt oder sogar eingebaut, muss man nahe an das Motiv - beispielsweise eine sprechende Person – herangehen, um den Kommentar verständlich aufnehmen zu können. Eine Totale ist so nicht möglich. Einfacher ist es wenn der Sprecher das Mikrofon in der Hand hält. Allerdings muss der Sprecher das Mikrofon möglichst ruhig halten. Bewegt er dieses zu sehr, besteht wiederum die Gefahr, dass sich Körperschallgeräusche ins Mikrofon übertragen und die Aufnahme stören.
Um auch das auszuschließen - und weil es beispielsweise bei Spielszenen unerwünscht ist, ein Mikrofon im Bild zu haben - werden hier sogenannte Tonangeln verwendet. Das Mikrofon ist an einem teleskopartig ausziehbaren Stab befestigt, der in Richtung der aufzunehmenden Tonquelle gehalten wird. Bei besseren Systemen ist die Befestigung des Mikrofons an der Tonangel akustisch entkoppelt - also über das eingangs erwähnte System der freien Aufhängung mittels gegeneinander verspannter Gummibänder. In der Regel benötigt der Filmer hier eine weitere Person, die die Tonangel halten kann. Alternativ kann aber auch die Kamera - aber auch die Tonangel auf einem Stativ befestigt werden.