Wir haben in der Vergangenheit bereits einige Workshops zum Thema Filmemachen veröffentlicht. Die Ausschreibung des Camgaroo Awards möchten wir jedoch zum Anlass nehmen, um Ihnen kurz und übersichtlich die wichtigsten Schritte, die zur Entstehung eines Films beitragen, aufzuzeigen. Einiges wird Ihnen dabei bekannt vorkommen, anderes wird neu sein.
[Text- und Bildmaterial: Gabriele Lechner, © Camgaroo/LechnerMedia]
Wie so oft im Leben steht am Anfang jedes Filmprojektes eine Idee. Die Idee kann z.B. im Gespräch mit Freunden, beim Beobachten von Situationen, durch eigene Erlebnisse, durch Lesen von Büchern oder Zeitschriften oder durch eine Eingebung entstehen.
Eine gute Idee entscheidet meist über den Erfolg des Films. Denn wenn die Story nicht stimmt, dann helfen auch die besten Schauspieler und die perfektesten Effekte nichts, dann fällt der Film zu 90 % beim Publikum durch.
Doch wer entscheidet eigentlich, ob eine Idee gut ist?
Hier gehen die Geschmäcker und die Vorstellungen weit auseinander. Wenn jeder Filmemacher im Vorfeld den Geschmack des Publikums kennen würde, gäbe es wohl nicht so viele Flops in der Filmindustrie. Viele Filmschaffende verlieren sich aber leider in ihren eigenen Problemen und glauben, die ganze Welt interessiere sich dafür. Andererseits ist Film auch Kunst und das bedeutet wiederum, dass ein Großteil der Filmemacher sich als Künstler verstehen und mit ihrem Film einen Ausdruck ihres eigenen Kunstverständnisses geben möchten. Das kommt natürlich nicht immer beim Publikum an.
Ich bin überzeugt, dass es für einen Filmemacher nichts Schöneres gibt, als einen Film zu produzieren, in dem er seine Filmkunst ausdrücken kann und der zugleich beim Publikum hervorragend ankommt.
Allgemein als Überraschungserfolg gilt der zurzeit alle Rekorde brechende Französische Film, Ziemlich beste Freunde. Wenn man diesen Film analysiert und sich die Spannungsbogen ansieht, dann entdeckt man schnell, dass er es virtuos versteht mit unseren Gefühlen zu spielen. Die Protagonisten sind eigentlich zwei Verlierer, aber gemeinsam wachsen sie aneinander, sind voller Gegensätze und nehmen sich doch so an, wie sie sind und erobern dadurch die Welt im Film und unsere Herzen als Zuschauer. Schauen Sie sich auch andere erfolgreiche Filme an und lernen Sie daraus.
Sie werden feststellen, dass durchwegs alle Filme einen relativ überschaubaren Handlungsablauf haben. Jede gute Story lässt sich in wenigen Sätzen erzählen.
Schreiben Sie Ihre Story auf das nennt man in der Fachsprache Filmskizze. Wenn Sie Ihre eigene Idee skizzieren, dann handelt es sich um einen Originalstoff und Sie müssen sich keine Gedanken um Rechte und Beteiligungen von Dritten machen. Anders sieht es aus, wenn Sie auf fremde Literaturvorlagen zurückgreifen, dann müssen Sie alle Rechte entsprechend abklären oder erwerben.
Sobald die Filmidee steht, gehts ans Recherchieren:
Die Filmidee muss nun inhaltlich angereichert und strukturiert werden. Dazu sind oft umfangreiche Recherchearbeiten erforderlich, wobei die sich bei einem Kurzfilm im Rahmen halten werden.
Nachdem man die Filmidee mit Leben gefüllt hat, wird das sog. Exposé verfasst.